Befall von Algen und Schimmelpilz auf Fassaden

Bakterien blau

Algenbefall und Schimmelpilz kann unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Massnahmen können Sie jedoch wirkungsvoll dagegen ankämpfen.

Der Bauschadensektor wurde in den letzten Jahren um den Begriff "biogene Bauschäden" erweitert. An vielen Bauten wurden Schädigungen durch "mikrobiellen Angriff" oder durch "Biokorrosion" festgestellt. Mancher Hausbesitzer fragt sich, ob er mit Algenbewuchs oder Schimmelpilz auf Teilen seiner Hausfassade rechnen muss, und was für negative Folgen das haben könnte. Eine abschliessende Antwort auf diese Frage gibt es nicht, da es an Langzeiterfahrungen fehlt. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass Algenbewuchs nur als optischer Mangel und weniger als technischer Mangel einzustufen ist.

Welche Lebensgrundlage brauchen Algen?
Einige Algen leben als Luftalgen (aerophytische Algen) ausserhalb des Wassers und nehmen Wasser aus der Atmosphäre auf. Sobald diese Algen eine gewisse Anzahl erreichen, werden sie für das Auge sichtbar.

Für Algenbewuchs braucht es immer drei Vorbedingungen: Anwesenheit der Algen, genügend Feuchtigkeit und eine geeignete Unterlage. Da die mikroskopisch kleinen Algen durch den Wind verbreitet werden, ist überall mit ihnen zu rechnen. Algenwachstum am Bau ist ein Hinweis, dass eine zu hohe Material- oder Oberflächenfeuchtigkeit vorliegt.

Um zu überleben und zu wachsen, brauchen Algen Kohlenstoff, Stickstoff und Spurenelemente. Kohlenstoff beziehen sie aus dem Kohlendioxid der Luft ( Photosynthese), Stickstoff aus der Luft und von Ammoniumsalze und Nitraten. Spurenelemente stehen ausreichend in Form von Staub und Ablagerungen zur Verfügung. 


Der Feuchtigkeit entgegenwirken
Nach Norden orientierte Fassaden sind für Algenbewuchs und Schimmelpilz besonders gefährdet. Schattige Fassadenteile sind normalerweise anfälliger als diejenigen auf der Sonnenseite. Das Material der Oberfläche scheint eine untergeordnete Rolle zu spielen. Wenn die Bedingung "schattig, kühl und feucht" erfüllt ist, wachsen Algen und Schimmelpilz sogar auf Kunststoffen, Metallen und Gläsern.

Verputzte Aussenwärmdämmung
Bei verputzten Aussenwärmdämmungen wird Algenbewuchs oder Schimmelpilz besonders häufig beobachtet. Das Risiko eines Algen- Schimmelbewuchses ist bei diesen Konstruktionen deshalb sehr gross, weil der dünnschichtige Verputz in klaren Nächten besonders stark abkühlen kann. Weil der Verputz nur wenige Millimeter dick ist, kann er in geringem Masse Wärme speichern. Messungen der EMPA zeigen, dass die Oberfläche von verputzten Aussenwärmdämmungen in klaren Nächten nicht nur auf das Niveau der Lufttemperatur, sondern um etwa 2 bis 4°C unter die Lufttemperatur abkühlt. Die Folge ist, dass das Wasser an den kalten Fassaden weniger schnell trocknet und die feuchte Fassade einen idealen Untergrund für Algen oder Schimmelpilz darstellt.

Vorbeugung und Sanierungsmöglichkeiten
Der Feuchtigkeitsanfall auf die Fassadenfläche sollte gering gehalten werden. Vordächer sind vorteilhaft. Deckputz und Farbanstrich können mit Algiziden und Fungiziden ausgerüstet werden, deren Langzeitwirkung jedoch unsicher ist. Jede algizide/fungizide Ausrüstung ist früher oder später erschöpft und muss in periodischen Abständen wiederholt werden.
Bei bereits mit Algen oder Schimmelpilz befallenen Fassaden hat sich folgende Sanierungsvariante bewährt: Vorbehandlung mit einem Algizid/Fungizid, Entfernen des Bewuchses, Applizieren eines algiziden oder fungiziden Zwischenanstrichs, wasserabweisender Tiefgrund und anschliessend eines wasserabweisenden Farbanstrichs, z.B. Silikon- oder Siloxanfarbe.

Natürlich muss bei der Sanierung die Verträglichkeit der Produkte mit dem bestehenden Untergrund abgeklärt werden.

 

Lesen Sie weitere Informationen zu Malerarbeiten, zu Schimmelsanierungen oder zu Verputzten Aussenwärmedämmungen.

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