Risse an Fassaden sind ein häufig anzutreffender Schaden. Sie reichen vom feinen Kapillarriss bis zum mehrere Zentimeter breiten Setzriss. Die Ursachen sind sehr unterschiedlich. Man unterscheidet:

Oberflächenrisse
Haar- und Netzrisse sind am Anfang ein ästhetisches Problem, können sich aber im Laufe der Zeit zu einem grösseren Schaden entwickeln. Haarrisse sind 0,05-0,1mm breit und meist nicht von blossem Auge erkennbar. Sie treten nur in der obersten Schicht eines Baustoffes auf. Die Ursachen der Haarrisse sind fast immer in der Zusammensetzung des Putzes zu suchen.

Schwundrisse
Schwundrisse entstehen durch das Schwinden der Baustoffe während der Trocknungs-Phase. Die 0,1mm dicken Risse befinden sich ausschliesslich in der Oberschicht des Putzes. Ursache können meteorologische Bedingungen oder ein stark saugender Untergrund sein.

Bewegungsrisse
Bewegungsrisse können von 0,1mm bis zu einigen Millimeter breit sein. Sie entstehen aus Bewegungen und Dehnungen im Baukörper. Sie gehen meistens durch das Gesamtgefüge hindurch. Die Ursache liegt meist in der Verwendung verschiedener Werkstoffe am gleichen Objekt. z.B. Beton – Gasbeton, Beton – Ziegelmauerwerk, usw.

Statische Risse
Wenn die statischen Grenzwerte eines Bauwerks überschritten werden, z.B. durch Druck, entstehen statische Risse. Solche Risse weisen eine Breite zwischen 0,3 bis 4 mm auf und setzen sich bis ins Innere des Bauwerks fort.

Setzrisse
Setzrisse entstehen in Folge einer Veränderung wie Nachsetzen und Auswaschungen des Untergrunds, die sich auf das Fundament auswirken. Bei der Berechnung des Bauwerks wurde wahrscheinlich von falschen Voraussetzungen ausgegangen.