Aussichtsreiches Projekt

Restaurant Hochwacht

Das Restaurant Hochwacht auf der Lägern hoch über der Gemeinde Boppelsen ist ein beliebtes Ausflugsziel. Zurzeit wird das alt ehrwürdige Gebäude totalsaniert. Die Lage sowie die Bausubstanz sind dabei für unsere Gipser eine besondere Herausforderung.

Aus dem Restaurant Hochwacht auf 850 m ü. M. erklingt Baulärm. Wanderer und Biker, die sich bei garstigem Wetter die Lägern hochkämpfen, bleiben interessiert stehen. «Sind Sie von der Presse? Wissen Sie, ich wohne unten im Dorf und ich bin ganz gespannt auf die Wiedereröffnung», entgegnet eine Passantin, als sie die Fotokamera sieht. Im Jahr 2016 wurde das alt ehrwürdige Gasthaus aus dem 19. Jahrhundert geschlossen. Seither verbringen Handwerker anstatt Ausflügler ihren Mittagsrast vor beeindruckendem Panorama. Das Gebäudeensemble aus Restaurant, Stall für Kleintierhaltung sowie Waldschenke wird zurzeit komplett renoviert. Dabei liegt der privaten Bauherrschaft die Erhaltung der alten Bausubstanz sowie die Verwendung von ökologischen Produkten am Herzen. Eine spannende Herausforderung für den Schlagenhauf Gipserbetrieb aus Zürich.

Komplexe Baulogistik
«Die Lage und die bestehende Bausubstanz machen dieses Projekt einzigartig», erklärt Vorarbeiter Thorsten Bartmann. Der erfahrene Gipser hat in seiner beruflichen Laufbahn bereits einige herausfordernde Baustellen betreut. Die Baulogistik auf der Lägern erfordert von seinem Team jedoch eine penible Planung. Die Strasse von Boppelsen hoch zur Hochwacht ist nur jede halbe sowie jede volle Stunde befahrbar, an manchen Tagen sogar ganz gesperrt. «Auch sind die Platzverhältnisse im Gebäude beengt», sagt der 53-jährige Deutsche, während wir nacheinander die Leiter eines engen Rollgerüstes hochsteigen.

 

Schicht für Schicht tragen die Gipser den Lehmputz auf.
Gipser
Die Gipser der Firma Schlagenhauf verwenden Lehmputz.

Schicht für Schicht
Im ersten und zweiten Obergeschoss des Restaurants, der künftigen Wohnung der Pächter, verputzen zwei Mitarbeiter die Wände. Schicht für Schicht tragen sie mit der Kelle den Lehmputz gekonnt auf. Die Verwendnung von Lehmputz wurde von der Bauherrschaft gewünscht. Der natürliche und schadstofffreie Baustoff reguliert die Feuchtigkeit optimal. «Dies ist in diesen Räumlichkeiten und dieser Höhenlage sicher von Vorteil», meint Bartmann. Die Gipser der Firma Schlagenhauf tragen den Restaurierungsgrundputz direkt auf das alte Mauerwerk auf. Anschliessend folgt ein Wärmedämmungsputz sowie ein Lehmdeckputz. Aufgrund der alten Bausubstanz werden pro Wand insgesamt bis zu 12 Zentimeter Putz aufgetragen. Bartmann: «Der Nachteil des zu verarbeitetenden Materials, das bis zu 12 Zentimeter Stärke aufgezogen werden muss, ist seine geringere Oberflächenfestigkeit und die Trocknungszeit. Dies führt dazu, dass wir in diesem Projekt für jeden Quadratmeter mehr Zeit einrechnen müssen.» Nach jeder aufgetragenen Schicht müssen die Gipser eine Trocknungszeit von rund sieben bis 14 Tagen abwarten. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die aufgetragene Gipswand in sich zusammenfällt.

Zufriedene Bauleitung
Auch die Trockenbauarbeiten erfordern viel Flexibilität des Teams, da die Pläne mit den Gegebenheiten vor Ort meist nicht vollends harmonieren. «Das gehört zu unserem Job. Von uns wird erwartet, dass wir mit solchen Situationen umgehen können und das Optimum herausholen. Man engagiert uns schliesslich, weil wir Profis sind», erläutert der gelernte Gipser. So verwundert es auch nicht, dass die Bauleitung mit den bisherigen Arbeiten der Firma Schlagenhauf sehr zufrieden ist. «Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut. Der Vorabeiter Thorsten Bartmann wie auch der Projektleiter Aslan Bulat kommunizieren proaktiv und die Mitarbeiter vor Ort sind zuverlässig und verrichten qualitativ gute Arbeit», sagt Bauleiter Nico Lappe, des Generalunternehmens A. Wanner AG aus Niederhasli. Auf einer solch komplexen Baustelle seien kompetente und engagierte Handwerker umso wichtiger für das Gelingen des Bauprojekts.

Projektleiter Aslan Bulat und Vorarbeiter Thorsten Bartmann im Gespräch.
Bis zu insgesamt 12cm Putz wird aufgetragen.

Einzigartiger Arbeitsplatz
Die Bauarbeiten auf der Lägern sollen voraussichtlich Mitte Dezember abgeschlossen werden. Auf das Resultat ist auch Lappe gespannt: «Der Einklang zwischen Tradition und Moderne – dem Lehmputz, bestehenden und neuen Holzelementen und des teilweise sichtbaren Fundaments aus Lägernkalk –  wird der Hochwacht einen besonderen Charme verleihen.» Bis wieder Wanderer auf der Terrasse Platz nehmen können, wird es aber noch eine Weile dauern. Thorsten Bartmann lässt seinen Blick ins graue Tal schweifen: «An klaren Tagen könnte ich sogar mein Zuhause sehen. Wir haben hier wirklich einen schönen Arbeitsplatz.»

Die Hochwacht bietet einen wunderbaren Ausblick über das Zürcher Unterland.
Bauherrschaft: Privat
Architektur: Leibundgut Architekten, Zürich
Baumanagement: A. Wanner Baudienstleistungen, Niederhasli
Ingenieurdienstleistungen: Amstein + Walthert AG
Gipserarbeiten: Rolf Schlagenhauf AG, Zürich

Zurück