Bauschäden müssen nicht sein

Schaden Mietwohnung

Mängel bei Neubauten sind ärgerlich und teuer. Mit dem richtigen Verhalten auf und neben der Baustelle beugen Sie Bauschäden vor. Wir zeigen Ihnen, wie.

Vielleicht kennen Sie das: Sie betreten erstmals das Wohnzimmer einer neuen Wohnung. Auf den ersten Blick sieht alles gut aus. Bei näherem Hinsehen merken Sie allerdings, dass sich beim Übergang von der Decke zur Wand ein feiner Riss durch die Wand zieht. Risse an Innenwänden sind nur einer von zahlreichen Baumängeln, die bei Neubauten regelmässig zu finden sind. Im Gegensatz zu Aussenwänden und Terrassen – die anfälligsten Gebäudeelemente für Baumängel – sind Schäden an den Innenwänden zwar eher selten, doch auch sie bedeuten einen Mehraufwand und Zusatzkosten.

Fehler können überall passieren

Solche Mehrkosten sind für alle Beteiligten ein Ärgernis. Gemäss Experten wendet die Schweizer Bauwirtschaft pro Jahr rund 1,6 Milliarden Franken auf, um Bauschäden zu beheben. Fehler können in jeder Phase eines Bauprojekts passieren: bei der Vergabe des Auftrags ganz zu Beginn, in der Bauleitung oder bei der Ausführung der Arbeiten vor Ort.

In den meisten Fällen sind die einzelnen Fachbereiche voneinander abhängig und beeinflussen sich gegenseitig. Verfügt ein Auftraggeber beispielsweise über zu wenig Fachkompetenz, trifft er keine guten Entscheidungen. Das wirkt sich negativ auf alle weiteren Prozesse aus. Und wenn eine Malerin wegen einer schlechten Planung zu spät erfährt, was ihr Auftrag ist, wird sie ihre eigenen Arbeiten kaum termingerecht abschliessen können. Ein klassischer «Rattenschwanz» an Problemen entsteht.

Tipps für die Praxis

Egal, ob Sie ein Bauvorhaben planen oder auf der Baustelle selbst Hand anlegen: Mit den folgenden Tipps können Sie unnötigen Baumängeln vorbeugen.

Wichtige Punkte für Auftraggeber:

  • Klare Bedürfnisse definieren. Kennen Sie Ihre eigenen Bedürfnisse respektive jene der künftigen Hauseigentümer, bevor Sie einen Auftrag erteilen.
  • Kompetente Projektpartner wählen. Der Grundsatz ist simpel: «Für jede Aufgabe braucht es die richtige Person.»
  • Entscheide treffen. Nur wo klar entschieden wird, werden auch Leistungen erbracht. Sonst drohen unnötige Verzögerungen.
  • Eine Stellvertretung festlegen. Für alle Projektbeteiligten ist es wichtig, dass sie jederzeit eine Ansprechperson haben und wissen, wer die Verantwortung trägt.

 

Wichtige Punkte für Personen, die in der Ausführung tätig sind:

  • Nur Leistungen innerhalb Ihrer Fachkompetenz anbieten. Fehlende Kompetenz führt leicht zu Fehlern. Vermeiden Sie deshalb Zusatzleistungen, für die Sie nicht zuständig sind.
  • Alle vereinbarten Leistungen erbringen. Ein gutes Endprodukt entsteht nur, wenn alle Arbeiten und die notwendigen Zwischenschritte regelkonform ausgeführt werden.
  • Eine Stellvertretung festlegen. Bei Projektbeginn muss klar sein, wer die Stellvertretung hat und was er oder sie entscheiden darf.
  • Die Zwischenergebnisse regelmässig prüfen.

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