Handwerkertipp: Kampf dem Schimmelpilz

Schimmelpilz an Wand

In 20 bis 25 Prozent aller Schweizer Haushalte treten Feuchtigkeitsprobleme oder sogar bereits Schimmel auf. Zum Schutz der eigenen Gesundheit ist aktives Handeln gefragt. Tipps und Tricks.

Jeder fünfte Schweizer ist von Schimmel oder Feuchtigkeitsproblemen in Innenräumen betroffen. Doch wie entsteht Schimmel überhaupt? Wenn in Innenräumen die Luftfeuchtigkeit erhöht ist, folgt ein Feuchtigkeitsniederschlag auf kühleren Oberflächen. Diese Gebiete sind das Ziel von Schimmelpilzsporen. Auf den feuchten Materialien bilden sie Pilzfäden und weitere Sporen aus, eine Gruppe von Pilzen entsteht. Diese Schimmelpilze können neben einer Beschädigung des Gebäudes und dessen Inneneinrichtung auch gesundheitliche Probleme wie Atemwegs-, Augen- und Hautreizungen, häufigeres Vorkommen von Erkältungen, Allergien oder Asthma hervorrufen.

Wir verraten Ihnen gerne, wie Sie zum Schutz der eigenen Gesundheit Schimmel verhindern und auch selber bekämpfen können.

Schimmel verhindern

Regelmässiges Lüften
Wirkungsvolle Steuerung der Luftfeuchtigkeit ist möglich. Die Faustregel lautet: zwei- oder dreimal täglich während fünf bis zehn Minuten stoss- oder querlüften. Ständig gekippte Fenster bewirken das Gegenteil, da die fensternahen Bauteile erkalten. Keller gezielt lüften, da sie im Sommer wegen des Eindringens warmer Luft besonders schimmelgefährdet sind.

Lüften bei zu viel Feuchtigkeit
Wenn zu viel Dampf entsteht, muss sofort gelüftet werden. Dies kann beispielsweise beim Kochen, Duschen, Abwaschen oder Bügeln notwendig werden.

Keine unnötige Feuchtigkeit produzieren
Aufgehängte Wäsche, unnötige Luftbefeuchter, Aquarien ohne Abdeckung oder üppige Ausstattung mit Zimmerpflanzen erhöhen die Luftfeuchtigkeit. In solchen Fällen muss noch häufiger und intensiver gelüftet werden. Wurde Flüssigkeit verschüttet, muss diese rasch und vollständig aufgetrocknet werden.

Richtig heizen
Einzelne Räume nicht unbeheizt lassen. Ausnahmen sind Keller und Estrich, die als Kalträume konzipiert sind. Türen zu schwächer beheizten Räumen (Bsp. Schlafzimmern) geschlossen halten. Keine Möbel oder Vorhänge vor Heizungen, um gleichmässig heizen zu können. Als ideale Mittelwerte haben sich 40 - 60 % Luftfeuchtigkeit und 20 °C Raumtemperatur bewährt.

Keine verdeckten Oberflächen von Aussenwänden
Aufgrund der fehlenden Luftzirkulation kühlen diese Gebiete ab. Ein Abstand von mindestens fünf Zentimetern sollte bestehen, grosse Möbel gar nicht an Aussenwände stellen.

Vernünftig lagern
Vor allem organische Abfälle müssen regelmässig entsorgt werden. Holzbeigen nicht in der Wohnung lagern. Feuchtigkeitsempfindliche Gegenstände sind im Keller am falschen Ort.

Erste Anzeichen beachten
Vorsicht vor beschlagenen Fensterscheiben oder Badezimmerspiegeln. Auch Kondensat auf Oberflächen, Feuchteflecken, ein moderiger Geruch oder das Ablösung von Tapeten können Warnzeichen sein.

Schimmel bekämpfen

Nicht bei jedem Schimmelbefall ist eine Sanierung durch Experten notwendig. So können geringe Schimmelspuren ohne Gesundheitsbelastungen selber weggewischt werden. Mit Wasser und Haushaltreiniger kann man insbesondere auf glatten Oberflächen Schimmelspuren entfernen. Sollte eine raue Oberfläche befallen sein, empfiehlt sich nach dem Reinigen und Trocknen eine Desinfektion mit handelsüblichen Produkten aus der Drogerie

Bei grösseren oberflächigen Verschimmlungen sollten nur Spezialisten Sanierungen durchführen. Für die Eigensanierung sollten Kunststoffhandschuhe benutzt werden. Einfaches Überstreichen des Schimmels ist genau wie Anti-Schimmel-Farben keine Lösung des Problems.

Eine fachgerechte Herangehensweise ist unabdingbar. Denn während einer Sanierung kann eine erhöhte Belastung der Raumluft mit Sporen und Schimmelpilzbestandteilen entstehen, was die Gesundheit beinträchtigen kann. Um einen möglichst nachhaltigen Erfolg zu haben, muss vor der Sanierung die Ursache für die erhöhte Feuchtigkeit geklärt und beseitigt werden. Dadurch kann ein erneuter Befall verhindert werden. Nach der Behandlung, sollte die ehemalige schadhafte Stelle weiter beobachtet sowie das langfristige Benutzerverhalten wie unter «Schimmel verhindern» beschrieben angepasst werden.

Lesen Sie mehr zu Schimmelsanierungen.

Kontaktieren Sie bei weiteren Fragen unsere Maler.

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