Franco Pinelli feiert Jubiläum - 35 Jahre bei Schlagenhauf

Franco Pinelli begann seine Ausbildung zum Maler 1980, übernahm dann die Aufgaben des Kundenmalers wie auch des Servicemalers und war zwischenzeitlich für Schlagenhauf bei der Swissair tätig. Unterdessen ist er Geschäftsführer einer der Malerbetriebe in Meilen. Wir wollten wissen, wie er die letzten 35 Jahre bei der Firma Schlagenhauf erlebt hat.
Franco Pinelli, in diesem Jahr feierst du dein 35-jähriges Jubiläum bei Schlagenhauf. Wie bist du damals zur Unternehmung gekommen?
Ursprünglich habe ich mich für eine Lehre zum Elektromonteur entschieden. Während dieser Ausbildung hatte ich dann aber einen schweren Unfall und musste mich auf Weisung der SUVA umschulen lassen. Schlagenhauf war in dieser Zeit auf der Suche nach Maler-Stiften, was ich gleich genutzt habe. Im März 1980 brach ich dann meine Lehre als Elektromonteur schliesslich ab und kam im April zu Schlagenhauf.
Kannst du dich noch an deinen ersten Arbeitstag bei Schlagenhauf erinnern?
Ja, wie wenn es gestern gewesen wäre. Ich musste gleich mit nach Volketswil, wo wir das damalige Sportzentrum der Migros neu gestrichen haben. Auf dieser Baustelle habe ich dann meine ersten strengen aber auch sehr spannenden Wochen verbracht. Die ganze Lehrzeit war super für mich. Damals war Schlagenhauf kleiner und hatte weniger Standorte als heute. Die Belegschaft verfügte damals lediglich über etwas mehr als 50 Angestellte.
Schlagenhauf ist unterdessen gewachsen. Neben Malern gibt es auch Gipser, Maurer, Fassadenbauer, Gerüstbauer und Gesamtsanierer. War die Arbeit zu Beginn angenehmer?
Nein, nicht unbedingt. Früher war unser Dienstleistungsangebot klein und der Führungsstil sehr straff. Auch heute gibt es für uns zahlreiche Leitlinien, die Arbeit wurde aber insgesamt interessanter. Zu meiner Anfangszeit war Fritz Schlagenhauf der Geschäftsleiter, heute ist es sein Sohn Rolf, welcher die Firma nun bereits in dritter Generation führt. Der Gründer, Fritz Schlagenhauf senior, war zu meiner Anfangszeit immer noch im Betrieb. Er hat damals vor allem die Lehrlinge betreut und immer wieder Kontrollläufe gemacht. Das hat er jeweils sehr gerne gemacht – zum Leid von uns Malern.
Nach deiner Lehre zum Maler hast du einen kurzen Ausflug zu einer anderen Unternehmung in Meilen gemacht.
Das stimmt, denn dort hatten sie mir mehr Lohn versprochen. Ich musste aber schnell feststellen, dass man sich nicht immer auf alles verlassen konnte. Bei Schlagenhauf hatte ich aber Sicherheit. Deshalb bin ich nach 22 Arbeitstagen, sprich nach einem Monat, wieder zurück zu Schlagenhauf gekommen. Diesen Monat hat man mir bei Schlagenhauf geschenkt, sonst wären es jetzt noch nicht genau 35 Jahre.
Wie ging es dann weiter?
Als ich zurück war, wurde ich dann schnell zum Kundenmaler – obwohl ich aussah wie ein Rocker. Den Vorarbeiter habe ich danach übersprungen, da man intern einen Servicemaler suchte. Da ich einer der wenigen Mitarbeiter mit Fahrprüfung war, erledigte ich in Meilen die Servicearbeiten. Zwischenzeitlich habe ich dann für Schlagenhauf für die Swissair gearbeitet.
Dann hast du also den Flieger das weisse Kreuz aufgemalt?
Richtig. Die Swissair war auf der Suche nach jungen, flexiblen Malern. Diese Chance habe ich genutzt. Nach einer internen Ausbildung bei der Swissair habe ich während sieben Jahren in Nachtschichten Flieger beschriftet und gespritzt. Aufgrund der Nachtarbeit konnte man so viel verdienen.
Eigentlich feierst du dieses Jahr noch ein zweites Jubiläum. Denn 2005 – vor 10 Jahren – wurdest du zum Geschäftsführer einer der Malerbetriebe in Meilen.
(lacht). Wenn du das so willst, ja. Ich habe von meinem Vorgänger viel gelernt. Als er dann pensioniert wurde, hat man mich gefragt, ob ich diesen Job machen will. So wurde ich 2005 Geschäftsführer.
Als Maler ist man immer unterwegs. Wo hast du überall gearbeitet?
Das stimmt. Mit der Firma Schlagenhauf bin ich weit herumgekommen. Ich habe in Davos, in Engelberg, in Lugano oder auch am Flughafen Genf gearbeitet. Einmal waren wir in Spanien, wo wir während eines ganzen Monats in einem riesigen Hotel gearbeitet haben. Die Qualität von uns war einfach besser als die von einheimischen Arbeitern. Damals konnte eigentlich nur Schlagenhauf solche Projekte erledigen, da wir genügend gross waren.
Wenn du wählen könntest, welchen Tag würdest du gerne wiederholen?
Ein spezieller Tag war, als ich erfahren habe, dass ich die Lehre bestanden habe. Da arbeitete ich gerade in Egg. Mein Vorgänger als Geschäftsführer kam persönlich auf der Baustelle vorbei, um mir diese freudige Botschaft zu überbringen. Ich habe dann zusammengeräumt und bin mit Arbeitskollegen im Bahnhöfli ein paar Biere trinken gegangen.
35 Jahre sind jetzt vorbei. Wie sieht deine Zukunft bei der Rolf Schlagenhauf AG aus?
Die wird nicht mehr so lange sein wie auch schon – In 13 Jahren bin ich pensioniert. Wechseln könnte ich immer noch, etwas zu finden wäre aber schwierig. Ich habe es soweit gut hier. Wenn man in einer Firma so aufgewachsen ist wie ich, dann bleibt man normalerweise auch bis am Schluss hier. Die Frage ist jedoch, ob sie mich noch so lange wollen.
Franco Pinelli, weiterhin alles Gute und besten Dank für dieses Interview.