Unnützes Wissen: Weshalb sehen wir rot?

Rotes Auge

Farben sind Teil unseres Wortschatzes. So werden wir gelb vor Neid oder ärgern uns schwarz. Woher kommen diese Redewendungen? Wir gehen dieser Frage auf den Grund.

Farbe bekennen
Diese Redewendung hat ihren Ursprung im 18. Jahrhundert und stammt vom Kartenspiel. Dabei ging es darum, dass eine Karte derselben Farbe zwingend gespielt werden musste (wie beim „Trumpf-Jass“), auch wenn es bedeutete, dass so kein Sieg mehr möglich war. Sprich: Der Spieler musste Farbe bekennen. (Quelle)

Gelb vor Neid sein
Gelb hatte im Mittelalter vorwiegend eine negative Bedeutung. Nach altem Glauben sah man die Ursache für jeglichen Ärger in der Galle. Eine Gelbfärbung der Haut symbolisierte Ärger, Neid und Eifersucht, aber auch Geiz. Oftmals wird das "Ergelben" im Sinne von "Erblassen" benutzt. Jemand, der vor Neid gelb wird, sieht somit kränklich aus. (Quelle)

Blau machen
Für diese Redewendung gibt es verschiedene Erklärungen, wir haben uns allerdings für die schönste Geschichte entschieden: Blau machen geht zurück auf das Färben mit dem blauen Farbstoff Indigo. Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts konnte diese Farbe aus dem Wildkraut Färberwaid gewonnen werden. Das Problem war, dass sich die Indigo-Pigmente nicht in Wasser lösen liessen. Die geeignete chemische Reaktion zur Behebung dieses Problems fanden die Färber im Beimischen von Urin. Um genügend Urin für diesen Vorgang zu erhalten, tranken die Färber literweise Bier. Nachdem die Stoffe rund zwölf Stunden in der Brühe gelegen hatten, mussten sie an der Luft getrocknet werden. An der Luft oxidierte schliesslich das blaue Pigment und die Farbe der Textilien änderte sich. Während des Trocknungsprozesses lagen die Färber dann vollgetrunken neben ihren Textilien und warteten auf das Endergebnis. Kurz: Die Arbeit ruhte und sie machten blau. (Quelle)

Sich schwarz ärgern
Diese Floskel wird seit dem späten 18. Jahrhundert verwendet und steht für den Verfärbungszustand eines Toten. Insbesondere bei der Pest kam diese Verfärbung deutlich zum Ausdruck. Dabei war der Körper des Sterbenden mit schwarzen Flecken übersät. Wenn sich nun jemand schwarz ärgert, bedeutet dies, dass er sich fast zu Tode ärgert. (Quelle)

Rot sehen
Ist jemand wütend, sieht er rot. Diese Redeart steht in Verbindung mit dem Stierkampf. Dabei halten die Toreros den Stieren eine rote Decke hin. Lange war der Aberglaube vertreten, dass die rote Farbe die Tiere aggressiv macht. Daraus hat sich diese Redewendung entwickelt. Eigentlich sind Stiere aber farbenblind und reagieren bloss auf das wedelnde Tuch. (Quelle)

Auf keinen grünen Zweig kommen
Diese Redewendung bedeutet, dass jemand kein Erfolg oder Glück hat. Sie stammt von einem heidnischen Brauch, nach dem der Verkäufer den neuen Besitzern eines Grundstückes oder eines Hauses einen Zweig der immergrünen Bäume überreichte. Die guten Geister, welche in den immergrünen Bäumen wohnten, zogen mit dem geschenkten Zweig gleich ins Haus ein. Wer sich kein Haus leisten konnte, kam also nie auf einen grünen Zweig und hatte somit keinen guten Geist, der Glück und Erfolg bringen konnte. (Quelle)

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