Eric Schwärzler hat im Sommer seine Ausbildung zum Farbgestalter HF erfolgreich abgeschlossen. Der Geschäftsführer unserer Tochterfirma Pfleiderer AG in Rüti erläutert am Beispiel seiner Abschlussarbeit, was ein Farbgestalter macht.

Der Unterschied zwischen Farbgestalter und Maler
Für Laien ist die Arbeit eines Farbgestalters auf den ersten Blick kaum von jener eines Malers zu unterscheiden. Doch die beiden Berufsbilder müssen klar differenziert werden. Auch in finanzieller Hinsicht. Der Farbgestalter wird meist bei unter Schutz stehenden Gebäuden oder bei Siedlungsentwicklungen beigezogen. Im Gegensatz zum Maler ist er vor allem in der Beratung tätig. Dabei führt er ganzheitliche Analysen durch, welche die Geschichte des betreffenden Gebäudes sowie die architektonische und städtebauliche Situation einbeziehen. Auch erstellt er für alle relevanten Bauteile Farb- und Materialpläne. Um den Titel eidg. dipl. Farbgestalter HF zu tragen, ist ein dreijähriges Studium an einer höheren Fachhochschule nötig. Nach dem Abschluss des Studiums ist der Farbgestalter berechtigt, Honorare gemäss dem Bund Schweizer FarbgestalterInnen in der Architektur zu verlangen.

Analyse als Grundlage
Eric Schwärzler hat im Rahmen seiner Abschlussarbeit eine theoretische Farbgestaltung der geschichtsträchtigen Baumeisterhäuser «Haus zum Pfauen» in Zürich vorgenommen. Zu Beginn führte er eine detaillierte Analyse durch: «Zuerst habe ich die historischen Gegebenheiten sowie den örtlichen Kolorit untersucht». So konnte er feststellen, das sich die Fassadengeschichte über die vergangenen Jahre verwischt hatte. Bei bisherigen Renovationen wurde viel von der ursprünglichen Materialisierung zerstört. «Das Fazit aus der Analyse war schliesslich, dass der bauliche Charakter wieder gestärkt werden und dadurch die geschichtliche Relevanz des Gebäudes in den Vordergrund rücken sollte», so Schwärzler.

Ausarbeitung eines Farb- und Materialplans
Aufgrund der Untersuchungen fertige Schwärzler einen Farb- und Materialplan für die Baumeisterhäuser «Haus zum Pfauen» an. Dieser orientiert sich am ursprünglichen Bild der Häuser aus dem Jahr 1837: «Durch den starken hell/dunkel-Kontrast lehnt sich die Farbgestaltung an die damalige Farbfassung an und aktualisiert sie gleichermassen.» Der Farb- und Materialplan berücksichtigt nicht nur die Fassade, sondern alle relevanten Bauteile wie Treppenhäuser, Böden und Einbauschränke. Je nach Kundenwunsch werden verschiedene Varianten ausgearbeitet. Der Farb- und Materialplan bildet schliesslich die Grundlage für die Ausschreibungen der Arbeiten.

Eric Schwärzler ist Geschäftsführer der Pfleiderer AG in Rüti und eidg. dipl. Farbgestalter HF. Sein dreijähriges Studium am Institut "Haus der Farbe" in Zürich hat er berufsbegleitend absolviert. Gerne unterstützt er Sie in Ihrem Projekt.